Geschichte der Wehrmühle
Auszug aus Wikipedia
Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie als Weremolle schon 1375. Zur Zeit der Burgherren auf dem Schlossberg in Biesenthal diente die Wehrmühle als Schutzschild für die Burganlagen. Der Name bezieht sich auf ein Landwehr, zog Gefahr auf, so wurde das Wasser der Finow so lange gestaut, bis das Umfeld der Burg unter Wasser gesetzt war. Im Trockenen blieb dann nur die Burg auf dem Schlossberg.
Neuzeit
Erhalten blieb das alte Verwaltungsgebäude, welches 1907 von dem jüdischen Unternehmer Mühsam zu einer Villa mit der noch heute existierende Stuckfassade umgebaut wurde. Das ursprüngliche Gebäude so wie das noch heute existierende Sacklager wurde etwa 1870 gebaut. In der Zeit des dritten Reiches wurde die Wehrmühle enteignet und an eine Familie Müller übertragen. Während des Zweiten Weltkrieges war das Gebäude mit einem großen Tarnnetz überspannt und die Wehrmacht nutzte die Fläche zeitweise, um dort Fahrzeuge zu reparieren.
Zur Zeit der DDR waren in dem Gebäude mehrere Wohnungen untergebracht und der Hof der Mühle wurde zum Züchten von Haflingern genutzt. 1974 wurde der Mühlbetrieb eingestellt, die Mühlentechnik samt Turbine blieb bis 2002 erhalten. Am 23. August 2002 brannte die Mühle ab.
Neuaufbau
2003 wurde das Gebäude mit der Ruine der Mühle von Michael Hecken gekauft und nach Entwürfen von Zanderroth Architekten Berlin umgebaut. Die Mühle war zerstört, das Dach des Verwaltungsgebäudes war abgebrannt. Die Mühlenreste wurden abgerissen. Der vordere Teil des Gebäudes sowie der Keller blieben erhalten, der hintere Teil wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Nach der Fertigstellung des Neubaus im März 2006 fand in der Wehrmühle alljährlich bis 2010 die Kunstausstellung „ART Biesenthal“ statt. Das Haus wurde mehrfach als Kulisse für Filme, Werbefotos und Musikvideos genutzt. Das gesamte Grundstück ist zu bestimmten Tagen öffentlich zugänglich. Die Wehrmühle ist das Gründungshaus eines bekannten E-Bike Herstellers.
2010/11 wurde eine Sohlrampe zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushaltes sowie zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Finowfließes an die Stelle der alten Turbinenanlage gebaut. Die wasserwirtschaftliche Maßnahme wurde durch den Wasser- und Bodenverband „Finowfließ“ durchgeführt. Die Turbine sowie einige weitere Teile sind als Denkmal erhalten geblieben.